Du denkst jetzt sehr wahrscheinlich; woher kommt der Name zu diesem „Prinzip“, was hat sie sich da wieder überlegt?! Wenn du gerade eine Katzentransportbox vor deinem inneren Auge hast, ist das genau das richtige Bild.
Katzenbesitzer:innen kennen diese Situation: Die Katze muss zum Tierarzt/Tierärztin. Der Besitzer/die Besitzerin möchte nur das Beste für die Katze, aber das interessiert die Katze reichlich wenig. Sie hat ihren eigenen Kopf, sie hat ihren eigenen Instinkt. Die Katze wehrt sich mit allen vier Beinen, damit sie nicht in die Box rein muss. Sie versteckt sich und will definitiv nicht in die Box. Der Besitzer/die Besitzerin wendet dann irgendwelche Tricks an, um die Katze in die Box zu locken oder schiebt sie mit sanfter, aber wohlwollender „Gewalt“ rein. Die Katze hat zuerst Angst, beruhigt sich dann aber wieder und wehrt sich nicht mehr. Wirklich glücklich ist sie aber mit der Situation nicht. Die Katze wird noch einige Male in ihrem Leben diese Situation erleben. Bei Menschen sollte dies anders ausschauen...
Die Katze in dieser Metapher sind wir selbst. Wir, die nicht (mehr) erkennen, was wirklich gut für uns ist. Nicht gut für die anderen, sondern gut für dich. Irgendwann auf unserer Reise haben wir das Vertrauen, das Urvertrauen in uns selbst verloren. Vielleicht durch Prägungen in unserer Kindheit, vielleicht aber auch erst später durch Erfahrungen in Beziehungen oder im beruflichen Umfeld. Wir brauchen eine andere Person, die uns sagt, was gut für uns ist, weil wir uns selbst nicht mehr vertrauen.
Szenenwechsel: Wir alle kennen das; wir sehen Menschen in unserem beruflichen Umfeld, die ein Potenzial haben, aber es selbst nicht sehen. Am liebsten würden wir diesen Menschen ihr Potenzial in einem grossen Spiegel zeigen, damit sie das sehen, was wir in diesem Menschen sehen. Auch hier kommt das Katzentransportboxen-Prinzip zum Einsatz, jedoch aus einer anderen Perspektive: Wir denken, wir wissen, was für diesen Menschen das Richtige ist und würden ihn am liebsten in diese Box reinbringen. Wir sehen das Potenzial in diesem Menschen und denken, dass genau jetzt der Zeitpunkt ist, dass er da rein muss. Doch eigentlich wissen wir nicht viel über diesen Menschen: Wir kennen vielleicht seinen CV und das, was er von sich erzählt und wie er sich der Öffentlichkeit zeigen möchte, aber wir kennen nicht die Erfahrungen dieses Menschen. Wir kennen seine Werte nicht. Wir kennen seine Prägungen nicht. Wir kennen seine negativen Glaubenssätze, die dieser Mensch über sich hat, nicht. Wir kennen seine tiefsten Wünsche nicht. Und trotzdem erlauben wir uns immer wieder, dass wir denken, dass wir wüssten, was das vermeintlich Richtige für diesen Menschen ist.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir Menschen in unserem beruflichen Umfeld nicht nur über ihr Potenzial in gewissen „Fähigkeiten“ bewerten und beurteilen dürfen.
Nehmen wir folgendes Beispiel: Eine junge Frau ist eine potenzielle Führungskraft und ihre Vorgesetzten sehen dieses Potenzial und möchten sie fördern. Der nächste logische Schritt ist die Leitung eines Standortes im Ausland – genauer gesagt in Australien. Die Vorgesetzten denken, dass dies genau das richtige für die junge Frau ist. Doch was die Vorgesetzten nicht wissen; die stärksten Werte dieser jungen Frau heissen „Familie“ und „Sicherheit“. Hier kommt das Katzentransportboxen-Prinzip zum Einsatz: Die Firma denkt zwar, das sei genau der richtige Weg für sie. ABER, die Firma kennt die Grundwerte, verbunden mit den Grundbedürfnissen dieser jungen Frau nicht. Vielleicht kennt die junge Frau ihre Werte selbst noch nicht oder ist sich ihrer Werte nicht bewusst. Sie trifft also die logische Entscheidung mit ihrem Verstand und geht für lange Zeit nach Australien. Sie ist getrennt von ihren Liebsten, ihrer Familie, ist in einem neuen Umfeld, wo ihr die Sicherheit fehlt. Längerfristig wird sie in diesem Setting nicht glücklich werden, weil sie mit ihren eigenen, persönlichen Werten im Konflikt steht. Natürlich kann sie aus ihrer Komfortzone hinauswachsen und lernen und sehr wahrscheinlich wird sie sich auch irgendwie arrangieren können. Aber Komfortzone Nichtgleich Werte! Bedeutet; sie wird nicht in ihrer vollen Kraft sein, sie wird nicht ihr "Higher-Self" leben können, weil in ihr ein permanenter, innerer Wertekonflikt herrscht.
Weil sie ihre Werte noch nie selbst definiert hat, ist sie sich dieses Wertekonfliktes gar nicht bewusst. Sie weiss vielleicht auch nicht, dass sie nicht voll in ihrer Kraft ist. Sie denkt und geht davon aus, dass das halt „normal“ ist, sich so zu fühlen….
Wenn wir einen Weg einschlagen, wo andere denken, dieser Weg ist der richtige Weg für uns…. wir aber bei diesem Weg nicht im Einklang mit unseren Werten handeln, werden wir immer in einem gewissen inneren Konflikt leben. Es reicht nicht aus, wenn wir das Potenzial in anderen sehen und denken, dass wir wüssten, was das richtige für diese Menschen ist. Das ist in vielen Unternehmen auch mit ein Grund (nebst anderen Gründen), weshalb Menschen in FÜR SIE „falsche“ Positionen befördert werden. Das heisst nicht, dass wir andere Menschen nicht mehr auf ihre Potenziale aufmerksam machen dürfen oder sie fördern. Doch IMMER BEWUSST und unter Einbezug deren Werte und nicht meiner. Das ist Mindful Leadership
Wenn du das nächste Mal selbst in einer solchen Situation bist; die Katze oder die/der Besitzer:in; denk an das Katzentransportboxen-Prinzip und erinnere dich an deine Werte. Ich war selbst einige Male in der Rolle der Katze, da ich meine Werte nicht kannte:). Ich habe mich auch schon einige Mal erwischt, andere in die Box zu locken.
Nur wir selbst können unsere Werte kennenlernen und definieren. Kennst du deine Werte? Kontaktierst du deine Werte als Basis für deine Entscheidungen im Leben? Ein innerer Wertekompass, der dir zeigt, wo DEIN Norden, Osten, Westen, Süden sich befindet, kann uns bei unseren grossen und auch kleinen Entscheidungen im Leben unterstützen.
Im Online-Workshop „level up your decision making heart- & mindset“ erarbeitest du Dein Wertekompass als Basis für deine Entscheidungen. Ich freue mich, wenn du der Unterschied bist.
Infos zum Workshop vom 1. September 2022
"decisions are the hardest thing to make. Especially when it is a choice between where you want to be and where you should be. But it's not hard to make decisions once you know what your values are."
Ich bin Sina, Coach und Gründerin von uniquelyYou. uniquelyYou. steht für mehr Klarheit & Intuition, Achtsamkeit & Bewusstsein, mentale Stärke & Energie im Business sowie im Privatleben im Sinne von "Mindful Leadership". Ich unterstütze Menschen wie dich, zurück zu ihrem uniquelyYou. zu finden, ihren Weg zu gehen und ihr volles Potenzial zu entfalten.
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